Das Coronavirus und die daraus entstandene Coronakrise haben immense Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, wie wir beim starken Einbruch der Börsenkurse gesehen haben. Dieser Einbruch ist mit dem vergleichbar, den wir 2008 während der Finanzkrise erlebt haben. Viele große und kleine Unternehmen haben in den letzten Wochen unglaublich viel Geld verloren. Und können in den kommenden Wochen noch mehr verlieren, wenn die Ausbreitung des Virus nicht schnell eingedämmt wird und der Stillstand aufgehoben wird.

Nach Angaben der New York Times gehen die Ökonomen von Goldman Sachs von einem Rückgang des globalen Umsatzwachstums für das Gesamtjahr 2020 auf rund 2% aus (verglichen mit ihrer vorherigen Prognose von 3%). Möglicherweise besteht auch das Risiko einer weltweiten Rezession.

Cashflow, Wachstum und Risiken – die Basissäulen für den Unternehmenswert?

Welche Auswirkungen wird die Coronakrise auf die Bewertung von Unternehmen haben? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir verstehen, dass eine Unternehmensbewertung auf drei Hauptfaktoren aufbaut: Cashflow, Wachstum und Risiken. Analysieren wir also die Auswirkungen der laufenden Krise anhand dieser drei Werttreiber.

1. Der Cashflow: Dieser hängt wesentlich von den Einnahmen des Unternehmens ab. Wenn sich die Einnahmen in diesem Jahr und basierend darauf in den Folgejahren reduzieren, dann wirkt sich das negativ auf den Unternehmenswert aus.

2. Das Wachstum: Die Bewertung eines Unternehmens berücksichtigt auch das prognostizierte Wachstum des Unternehmens in der Zukunft. Wenn die Coronakrise die Wachstumsprognosen der jeweiligen Branchen negativ beeinflussen, wirkt sich das auch auf die Wachstumsprognosen eines Unternehmens aus. Aufgrund geringerer Wachstumsprognosen wird das Unternehmen für Investoren weniger attraktiv. Das kann natürlich den Wert eines Unternehmens mindern.

3. Die Risiken: In jedem Unternehmen gibt es Umwelt- oder externe Risiken sowie operationale oder interne Risiken. Wenn die Branche in der das Unternehmen tätig ist nun als Hochrisikobranche eingestuft wird, wirkt sich dies nachteilhaft auf den Unternehmenswert aus.

Coronakrise und Unternehmenswerte – Schlussfolgerungen.  

Die Bewertung von Unternehmen wird in vielen Branchen niedriger sein, wenn Krise rund um das Coronavirus mittel- und langfristig negative Auswirkungen auf die Cashflows, das Wachstum und die Risiken des Unternehmens darstellt.

Jetzt kommt die gute Nachricht. Dies muss aber nicht so sein.

Die Krise als Chance. 

Natürlich wird die Krise kurzfristig viele hart treffen. Besonders kleine Unternehmen. Und es wird zu einigen unausweichlichen Insolvenzen kommen. Jedoch können jene Unternehmen, welche die Krise überstehen und sich neu aufstellen indem sie neue Geschäftsmodelle, Produkte oder Dienstleistungen anbieten, mittel- und langfristig ihren Unternehmenswert wieder steigern.

Wie in jeder Krise gibt es bereits kurzfristige Gewinner. Streaming und Video-on-Demand-Dienste sowie Lieferdienste haben gerade Konjunktur. Doch nicht nur das Home-Office profitiert von der Krise, sondern auch Hersteller von Basiskonsumgütern sowie von Schutzausrüstung, Hygienemitteln, Medizintechnik, Impfstoffen usw. Bei Unternehmen in dieser Branche wird Corona auch kurzfristig keine negativen, sondern möglicherweise sogar positive Auswirkungen auf den Unternehmenswert verzeichnen.

Unternehmen aus allen anderen Branchen können es schaffen sich nach der Krise wieder zu stabilisieren und neu zu positionieren. Wenn dies gelingt und die Krise als Chance richtig genutzt wird, kann es mittel- bzw langfristig zu keinerlei negativen Auswirkungen kommen, sondern sogar zu einem wesentlich höheren Unternehmenswert führen als vor der Krise.

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